Golf und Natur weiter auf der Erfolgsspur
Welchen Stellenwert die Biodiversität auf den Golfanlagen für die Ökosystemleistung allgemein hat, würdigt seit April 2023 „GolfBiodivers“: Ein vom Bundesamt für Naturschutz mit 2,7 Mio. Euro finanziertes wissenschaftliches Forschungs- und Aufwertungsprojekt. Denn der enorme Rückgang der Artenvielfalt erfordert eine nachhaltig verbesserte Landnutzung in vielen Regionen und Bereichen. Golfplätze bieten aufgrund ihrer Größe und vielfältigen Extensivflächen dafür ein großes Potenzial, denn rund 60 Prozent der Fläche einer Golfanlage wird nicht für den Spielbetrieb genutzt.
Regelmäßiges Monitoring zeigt die Entwicklung der Artenvielfalt
Im Zuge des Projekts wird die Biodiversität der bestehenden Flächen analysiert. Daneben wird wissenschaftlich untersucht, wie diese gegenüber Bereichen variiert, die an den Golfplatz angrenzen. Gleichzeitig werden auf den Golfanlagen jeweils zwei Flächen gegenübergestellt, von denen eine nachhaltig aufgewertet, die andere in ihrem Bestand belassen wird. Daraus abgeleitet wird das Aufwertungspotenzial auf den Golfanlagen. Auf den ausgewählten Flächen der einzelnen Golfanlagen wird ein regelmäßiges Monitoring durchgeführt, das die Entwicklung der Artenvielfalt über diesen Zeitraum feststellt. GolfBiodivers wird insgesamt sechs Jahre laufen und ist als Vorher-Nachher-Studie angelegt. In der Phase 1 des Projektes sind folgende Clubs aus Baden-Württemberg mit dabei: der Freiburger Golfclub, Kirchzarten; der Golfclub Rickenbach; der Golfclub Domäne Niederreutin und der GC Hochschwarzwald.
Info: www.bfn.de/projektsteckbriefe/golfbiodivers
Bemerkenswerte Projekte für die Artenvielfalt umgesetzt
Das Projekt „Lebensraum Golfplatz – Wir fördern Artenvielfalt“ ist eine gemeinsame Aktion des Ministeriums für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg, des Baden-Württembergischen Golfverbandes und des Deutschen Golf Verbandes, das 2019 gestartet wurde. 66 Golfclubs in Baden-Württemberg sind daran beteiligt. Das sind mehr als zwei Drittel aller Golfanlagen im Land. Wie gut sich bedrohte Flora und Fauna auf den spielfreien Flächen entwickeln können, zeigen die vielen umgesetzten Maßnahmen: Zusätzliche Streuobstwiesen wurden angepflanzt, deren Bäume bereits Früchte tragen, Totholzbereiche geschaffen, Patenschaften für Nistkästen übernommen und Speicherteiche für Trockenzeiten angelegt – ein neuer Lebensraum für Frösche, Libellen und Molche.
Übersicht über alle Projekte: www.lebensraum-golfplatz.de
- veröffentlicht im Magazin GOLFLand Baden-Württemberg 2024
Einstiegsbild: Der Golfplatz ist nicht nur ein Rückzugsort für Tiere und Pflanzen - eine intakte Natur ist auch Seelenbalsam für Golfpspielende, © VUD Medien GmbH, Foto: Verena Locher